Über uns

Entstehung

Der Grundstein zur Bildung eines Jugendparlamentes wurde im November 1997 von einer Zukunfswerkstatt gelegt, die von fünf Jugendeinrichtungen des Statteils Horn organisiert wurde.
Von 25 teilnehmenden Jugendlichen wurden dort diverse Projektideen entwickelt, um die Jugendeinrichtungen und Ihren Stadtteil attraktiver zu gestalten.

Die Jugendlichen präsentierten die Ergebnisse im Mai 1998 den Verantwortlichen der Jugendhilfe des Bezirkes.
Von dem Vorschlag, dass zukünftig ein Jugendparlament darüber entscheiden soll, welche Ideen umgesetzt werden sollten, waren die Politiker*innen aller demokratischen Parteien sehr angetan. Dies war ein einmaliger Vorgang in der Hamburger Jugendhilfepolitik.
Der Vorschlag eines Etats von 25.000,- DM wurde von allen Parteien einstimmig angenommen. Bis heute werden dem JuPa jährlich ca. 12800€ bewilligt von denen 2600€ als Verwaltungskosten genutzt werden, während die restlichen 10200€  von dem JuPa frei für Projekte genutzt werden können.

Organisation

Nach intensiver Vorbereitung wurden im November 1998 auf dem Gründungsworkshop 25 Delegierte und ihre Vertreter bestimmt. Die Teilnehmer kommen aus verschiedenen Einrichtungen (Feuerwehr, Schulen, Kirchliche Pfadfinder, Sportvereine, Jugendeinrichtungen, etc.). Die Parlamentarier (mehrere Nationalitäten, Alter zwischen 14 und 26 Jahren) tagen seit ihrer ersten Sitzung im Januar 1999, einmal im Monat. Die Tagungsorte waren Schulen, Kirchengemeinden, Jugendeinrichtungen u.a. Institutionen. An den Sitzungen haben regelmäßig 15 bis 20 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 26 Jahren teilgenommen.

Vorbereitet werden die Sitzungen von einer Geschäftsführung auf Honorarbasis, die aus den Reihen des JuPas gewählt wird. Diese Geschäftsführung ist ebenfalls für die gesamte Hintergrundkoordination des JuPas verantwortlich. Unterstützt wird das JuPa durch den Beirat, in dem neben mindestens zwei hauptamtlichen Sozialpädagogen des Jugend AK Horn/Billstedt auch andere Sozialarbeiter des Stadtteils, ehemalige Mitglieder und ein Vertreter der Bürgerstiftung Hamburg sitzen. Die Bürgerstiftung Hamburg, welche zum gleichen Zeitpunkt gegründet wurde, bot dem JuPa in der Startphase eine Patenschaft an, welche sich in den letzten Jahren ständig weiterentwickelt hat.

Projekte

Es wurden seit der Gründung diverse Anträge von den Jugendlichen aus dem Stadtteil und den Parlamentariern selbst gestellt und vom JuPa bearbeitet. Hierzu gehören z. B. die Großprojekte „Inline-Skate-Bahn auf der Horner Rennbahn“, „Öffnung der Schulhöfe am Wochenende für Jugendliche“ und „Kicken bis der Arzt kommt“, ein Fußballturnier für die siebten und achten Klassen aller sechs Horner Schulen. Aber auch Projekte wie das Aufstellen von Basketballkörben und Tischtennisplatten werden realisiert. Ferner wurden aus dem JuPa-Etat z.B. Zelte für die Pfadfinder, eine Musikanlage für einen Horner Jugendtreff und ein Sandsack für ein Haus der Jugend finanziert. All diese Projekte finden großen Anklang bei den Horner Jugendlichen und werden regelmäßig genutzt. Weitere Anträge befassten sich mit besseren Busverbindungen im Stadtteil, Laternenbeleuchtung auf Wanderwegen, etc. Das Jugendparlament versucht aber auch das Horner Nachtleben etwas interessanter zu gestalten, teilweise durch eigene Parties, teilweise durch die Unterstützung von anderen Parties.

Bei der Finanzierung der Anträge versucht das JuPa immer die eigenen Mittel zu schonen und Projekte durch externe Quellen zu ermöglichen. Hierbei hat sich die Patenschaft der Bürgerstiftung als äußerst wertvoll erwiesen, denn viele Projekte wären ohne die Gelder oder auch die Verbindungen, welche über die Bürgerstiftung hergestellt werden konnten, gar nicht realisierbar gewesen.

Ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und die gemeinsame Finanzierung von Anträgen ist eines der jüngeren Projekt des JuPas: Besucher des Timo-Jugendclubs stellten an das JuPa den Antrag auf die komplette Erneuerung eines Bolzplatzes im Stadtteil. Da das Bauamt Hamburg-Mitte für diesen Platz verantwortlich ist, setzte sich das JuPa mit dem Bauamt zusammen und beratschlagte über den Ablauf und die Finanzierung dieser Renovierung. Im Sommer 2003 war es dann soweit und der neue Platz konnte eingeweiht werden. Der Auftrag des neuen Bodenbelags und die Installation der Tore wurden vom Bauamt übernommen, die Kosten für die neuen Tore trug das JuPa.

Beteiligung

Der Zeitaufwand ist für alle Beteiligten zeitweise sehr hoch, gerade wenn es um die Umsetzung von Projekten geht. Der pädagogische Erfolg des Projektes ist aber unverkennbar. Es konnten diverse Jugendliche für ehrenamtliches Engagement gewonnen werden, außerdem fördert das JuPa internationale Kontakte unter den Jugendlichen, sowohl im Stadtteil, als auch überregional (es fand z.B. mit der Unterstützung der Bürgerstiftung ein Austausch mit einem Londoner Jugendparlament statt), die normalerweise nicht stattfinden würden. Für die Jugendlichen sind die erworbenen Kompetenzen (freies Reden, Kompromissbildung, Toleranzaufbau, etc.) sehr wichtig für Ihren weiteren Lebensweg. Aufwendige Projekte werden von den JuPas solange in AGs bearbeitet, bis sie konkret umgesetzt werden können. Pro Jahr werden ca. drei Wochenend-Workshops durchgeführt, unter anderem in Zusammenarbeit mit Horner Jugendlichen, die nicht im JuPa sind. Der bisher größte dieser Art wurde im November 2003 durchgeführt, mit ca. 40 Jugendlichen und 10 JuPa-Mitgliedern. Durch diese Wochenenden können auch immer wieder neue Mitglieder gewonnen werden, die sich für das JuPa interessieren. Im Januar 2000 richtete das Jugendparlament außerdem ein eigenes Büro ein, das inzwischen vom Europa-Gästehaus in das HdJ Manshardtstraße umgezogen ist.

Erfolg

Durch die ständige Präsenz in verschiedenen Medien ist auch anderswo in Hamburg die positive Arbeit des JuPas aufgefallen, weshalb in mehreren Stadtteilen (Hamm, Bergedorf u.a.) bereits versucht wurde weitere JuPas einzurichten. Leider sind fast alle dieser Projekte gescheitert. Da ist es umso erfreulicher anzumerken, dass das Jugendparlament Horn am 19.01.04 sein fünfjähriges Jubiläum feiern konnte. Dies ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass das gesamte Projekt von den Jugendlichen des Stadtteils Horn selbst erdacht und initiiert wurde, und immer noch mit Herzblut organisiert wird. Dieses Jubiläum feierte das Jugendparlament gleich zweimal. Zum einen gab es am 19.01.04 einen offiziellen Empfang, zu dem neben den aktuellen und ehemaligen JuPa-Mitgliedern selbstverständlich auch alle bisher am Projekt beteiligten Personen eingeladen waren. Zum anderen wurde am 21.02.04 eine große Party für die Jugendlichen in Horn organisiert, bei der alle Gäste sehr viel Spaß hatten.

Alles in allem kann man also feststellen, dass das Hamburger Pilotprojekt JUGENDPARLAMENT HORN ein voller Erfolg ist, und zur Nachahmung nur empfohlen werden kann.

Lei K.

Timo S.

Rahja M.

Melissa S.

Leon M.